So etwas hat es in der bitter armen Bergregion am Mount Elgon noch nicht gegeben. Hunderte von Frauen kamen zusammen, um unter der Leitung von Roselyn Nangila an einer Frauenkonferenz teilzunehmen.
Durch die biblische Botschaft bekamen sie wieder neuen Mut und Kraft für ihren schweren Alltag. Sie hörten, dass sie in den Augen ihres himmlischen Vaters Würde und Schönheit besitzen und kehrten dann fröhlich wieder heim.
Ein Zahnarztstuhl der Freude bringt
Als ich vor ein paar Monaten eingeladen wurde, auf einer Missionsstation die neue Zahnarztpraxis zu besichtigen, habe ich dankend abgelehnt. Zu sehr erinnert mich das an die schlechten Erfahrungen aus meiner Kinderzeit.
Für mich ist es kaum zu glauben, dass man sich so sehr über einen Zahnarztstuhl freuen kann! Doch ganz anders unsere Freunde hier im Krankenhaus am Mount Elgon. Die Freude und Dankbarkeit ist riesig.
Kaum zu glauben, Spenden fließen
Dank eurer Hilfe konnte dieser Zahnarztstuhl gekauft werden. Dank eurer Hilfe können wir Frauen zu einer Konferenz einladen. Dank eurer Hilfe konnten Kinder das Sommercamp besuchen. Dank eurer Hilfe können sich Woche für Woche Kinder zum Bible Club treffen.
Kaum zu glauben?
Doch, wir glauben, weil wir einen so großen Gott haben! Ihm gebührt unser Dank!
Am 6. Oktober war es dann soweit: Das Hospital am Mt. Elgon (Chongewa Health Centre) konnte seinen ersten Geburtstag feiern. Im Rahmen eines Dankgottesdienstes zur Ehre Gottes, blickten wir zurück auf das erste Jahr seit der Gründung des Hospitals. Vieles hat sich inzwischen geändert und vielfache Hilfe konnte am Mt. Elgon umgesetzt werden. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden an drei Tagen kostenfreie Untersuchungen und Behandlungen für die Bevölkerung angeboten. Unsere Antwort auf die Liebe und Güte Gottes soll und darf unsere Hingabe an seine geliebten Menschen sein.
Betet und sorgt euch mit uns um den weiteren Betrieb des Krankenhauses. Die Arbeitsverträge (zehn!) für das Personal wurden um ein weiteres Jahr verlängert. Monatliche Aufwendungen von ca. 1500€ fordern unsere Spendenbereitschaft enorm heraus. Bitte unterstützt uns dabei: Kennwort Mt. Elgon Hospitalteam.
Großes Leid und große Freude stehen so oft beieinander. Eunice ist eines unserer Kinder im Patenschaftsprogramm. Sie ist die jüngste Tochter einer Familie mit 7 weiteren Geschwistern und einer alleinerziehenden Mutter.
Roselyn erzählt: „Ich lernte diese arme Familie im Jahr 2010 kennen. Sie wohnten in einem kleinen Zimmer, das wie eine Höhle aussah. Ich besuchte sie zum ersten Mal, als ein Teil ihres kleinen Hauses wegen des Regens eingestürzt war. Als ich ankam, waren die Bettwäsche und die Bücher der Kinder nass und sie legten sie zum Trocknen nach draußen. Das alles war sehr traurig. So nahmen wir die Kinder der Familie in unser Patenschaftsprogramm auf.“
Eunice ist nun eine zwanzigjährige, junge Frau. Die Schule konnte sie nur besuchen durch die Hilfe ihrer Patinnen. Sobald sie eine Ausbildung beginnt und auch schon in der Wartezeit davor, wird sie in unser Scholarship-Programm wechseln und kann so ihre Ausbildung finanzieren.
Vor einigen Wochen wurde ihre Mutter beerdigt. Sie starb kurze Zeit nach ihrer Krebsdiagnose. Das war für Eunice ein Schock. Sie ist nun ganz auf die Hilfe von Uwezo angewiesen. Durch unsere treuen Spender konnten wir bei der Beerdigung helfen und Joel unterstützte durch seelsorgerliche Begleitung. Lebensmittel für die Trauergäste wurden gekauft und einige wichtige Rechnungen wurden bezahlt. Vielen Dank für jede Spende! Das Uwezo-Team begleitet sie nun weiter durch den schmerzhaften Prozess der Trauer.
Sommer KidsCamps
Uwezo konzentriert sich darauf, neben einer guten Bildung die Kinder und ihre Familien auf Jesus Christus hinzuweisen. Das geschieht, neben dem wöchentlichen Bible Club, besonders intensiv dreimal im Jahr durch Jüngerschafts- und Mentoren-Camps. Diese Camp-Zeiten geben dem Uwezo-Team die Möglichkeit, das Wort Gottes mit den Kindern zu teilen, Probleme zu erkennen und Hilfe anzubieten, zu trösten und sich persönlich mit den Kindern auszutauschen, um ihr geistliches Wachstum, ihren schulischen Fortschritt zu erfahren.
Das August-Camp in Nairobi war ein voller Erfolg. Das Team hat vollen Einsatz geleistet. Nun wird das gleiche Programm auch am Mt Elgon (rund um unsere Krankenstation) durchgeführt! Auch hier gibt es viele seelisch verletzte und traumatisierte Menschen. Vor allem Kinder sind durch häusliche Gewalt und Missbrauch betroffen. Bei den Camps nehmen etwa 600 Kinder teil.
Die Mitarbeiterinnen erzählen den Kindern biblische Geschichten, beten mit ihnen, behandeln die von Jigger befallenen Hände und Füßchen mit Medizin und geben ihnen zu essen. Am Nachmittag werden Spiele gespielt und begeistert rennen die Kinder bei „Der Plumpsack geht um“ um den Kreis der Kinder herum. Hier dürfen sie noch Kinder sein, was sie sonst oft nicht sein können.
Kinder mit traumatischen Erfahrungen und anderen Nöten haben die Möglichkeit mit den dafür gut geschulten Mitarbeitern zu sprechen und begleitet zu werden.
Die Camps sind für die Kinder kostenfrei. Wir danken den Spendern, die für das Camp gespendet haben.
Längst haben andere Themen die Nachrichten von der Not der Menschen in Kenia verdrängt. Nachrichten von Katastrophen, Kriegen, Wahlen und Politik füllen die Zeitungen. Doch in Kenia beginnt jetzt eine harte Zeit, eine Zeit des Aufräumens, der Krankheiten, der Hoffnungslosigkeit.
Vor allem die arme Bevölkerung ist betroffen von den Überflutungen der Slums. Das schmutzige Wasser hat das meiste mitgerissen was die Menschen hatten. Jetzt stehen viele vor dem Nichts. Viele haben alles verloren. Viel zu viele Todesopfer sind zu beklagen
In diese Not hinein konnten die Mitarbeiter unserer Partnerorganisation Uwezo Uplift Foundation ganz schnelle Hilfe anbieten. Vor allem mit dem, was wir an finanziellen Mitteln aus Deutschland bekommen haben.
Vielen herzlichen Dank all denen, die so schnell reagiert und durch Spenden geholfen haben. So konnten zunächst Lebensmittel an die vielen Bedürftigen verteilt werden – vor allem, an die Familien unserer Patenkinder. Nun brauchen sie alles andere auch: Kleidung, Decken, Betten und Möbel.
Es ist noch ein langer Weg bis ein wenig Normalität einkehrt.
Nach schlimmen Unruhen ist es politisch in Kenia wieder ruhiger geworden. Der Grund für diese Unruhen war ein geplantes, neues Steuergesetz, das die Erhöhungen der Steuern beschließen sollte. Vor allem junge Menschen gingen auf die Straße und demonstrierten gegen die Einführung des neuen Gesetzes. Alles in Kenia ist so viel teurer geworden und die jungen Menschen haben Angst vor ihrer Zukunft. Die Steuererhöhungen der Regierung wurden inzwischen teilweise wieder zurück genommen. Roselyn bittet um Gebet und um Frieden für ihr Land.
Patenkinder werden zu jungen Erwachsenen
Eine sehr gute Nachricht gibt es von unseren Jugendlichen, die erfolgreich ihren Schulabschluss gemacht haben: einige Jugendliche aus dem Patenschaftsprogramm dieses Jahres haben sich erfolgreich beworben für einen Ausbildungsplatz oder ein Studium, bei anderen läuft das Auswahlverfahren noch. Diese Jugendlichen werden wir weiterunterstützen. Wir sind begeistert über die positive Entwicklung der jungen Menschen.
Im Juni endete die Reise von Roselyn in Deutschland, der Schweiz und Holland. Sie besuchte eine Anzahl von Gemeinden, diesmal besonders in Süddeutschland, um die Arbeit von Uwezo Uplift Foundation vorzustellen. Besonders Anliegen war es diesmal, neue Kontakte zu Spendern und Unterstützern zu knüpfen, die besondere Situation des wachsenden Teams an Mitarbeitern zu erklären und das Krankenhausprojekt am Mt. Elgon ins Herz der Menschen zu pflanzen. Jetzt ist sie gesund wieder in Kenia angekommen. Die beiden Mitarbeiter-Teams in Nairobi und in Chelebei (Mt. Elgon) haben sehr viel gearbeitet und sind froh, einen Teil der Verantwortung wieder an Roselyn abgeben zu können.
Allen Betern, Patinnen und Paten und allen Spenderinnen und Spendern nochmals herzlichen Dank für euer Anteilnehmen an der Arbeit in Kenia.
Gott befohlen. Euer TS Team Deutschland
7. April 2024
von Joela Dukat Kommentare deaktiviert für Eine Reise nach Kenia
Wichtige Sondermeldung: Unsere Freundin Roselyn kommt nach Deutschland zu Besuch. Am 13. April laden wir zu einem Begegnungsnachmittag mit ihr ein. Alle, die an der Arbeit interessiert sind, den persönlichen Austausch mit ihr wünschen, Fotos sehen und gemeinsam Zeit verbringen wollen, sind herzlich willkommen. Wann: Samstag, 13. April, 13:00-17:00 Uhr Wo: Im Hollerfeld 4, 91710 Gunzenhausen Anmeldung: unter care@stiftung-ts.de
Wir waren vor Ort und haben uns die Arbeit unserer Partnerorganisation Uwezo in Kenia angesehen. Wir nehmen euch mit auf fünf intensive Tage in Kenia:
1.Tag – Fahrt zu Mount Elgon
Um 5:00 Uhr morgens geht es in Nairobi los. Eine lange Fahrt steht uns bevor. Am späten Nachmittag ist es soweit. Wir wechseln von der Teerstraße auf eine Lehmpiste und sind froh, dass es nicht regnet. Autos hat hier keiner. Es gibt Motorradtaxis und Esel als Transportmittel. Die Landschaft ist bezaubernd schön. Da es hier viel regnet, ist alles grün. Immer höher geht es, bis wir am Ziel sind: Chelebei in der Mount Elgon Region – Roselyns Heimat. Ihr Elternhaus ist ein sehr gemütliches, aus Lehmziegeln gebautes Haus mit 2 kleinen Zimmern. Drei Steine draußen bilden den traditionellen Herd, auf dem heute noch Maandazi gebacken werden.
2. Tag – Gesundheitsstation
Unser Tagesplan ist vollgepackt. Zuerst ein Treffen mit dem Vorstand des Gesundheitszentrums. Sechs engagierte, ältere Männer, fast alle waren beruflich an staatlichen Stellen in Leitungspositionen – einige von ihnen im Gesundheitswesen. Jetzt, als Rentner, haben sie Zeit und unterstützen das Projekt. Wir haben eine gute Zeit zusammen, lassen Vertrauen wachsen und erfahren über den Projektverlauf.
Nachmittags unterstützen wir in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung vor Ort. Zentrale Aufgabe heute ist die Behandlung gegen Jiggers (Sandflöhe). Immer mehr Frauen und Kinder kommen, teilweise humpelnd auf die Wiese neben dem Gesundheitszentrum. Zuerst werden die Füße gewaschen. Es ist schlimm, wie deformiert die Füße zum Teil schon sind. Mit großen Augen schauen die Kinder uns an. Wenn wir die Füße dann in die medizinische Flüssigkeit tauchen, lassen sie wie apathisch alles über sich ergehen. Der Blick der Kinder drückt so viel Not aus – viele von ihnen sind traumatisiert. Sie haben alles andere als eine unbeschwerte Kindheit.
Immer mehr Kinder kommen und Roselyn erzählt ihnen eine Geschichte aus der Bibel. Danach werden Schuhe verteilt, die am Morgen mit dem Motorradtaxi im nächst größeren Ort eingekauft wurden. Das ist ein Fest und die Kinder freuen sich über die bunten Schuhe.
Danach kommt wieder eine Gruppe, dieses Mal sind es Erwachsene. Sie werden versorgt mit Maandazi und Saft und wieder nimmt Roselyn ihre Bibel und erklärt das Evangelium. Die Frauen und Männer wollen gerne eine Bibel. Deshalb sind sie gekommen. Vor Freude stimmt eine der Frauen einen traditionellen Wechselgesang an, in den die anderen Frauen und Männer mit einstimmen und tanzen.
Das Treffen mit den Patenkindern ist unglaublich bewegend. Diese Kinder sind so viel hoffnungsfroher als die Kinder, die wir gestern behandelt haben. Sie können strahlen und Freude zulassen. Sie können Emotionen zeigen. In der Stadt haben wir Hula-Hoop Reifen gekauft und die Kinder probieren sie aus. Ist das ein Lachen und ein Spaß.
Kinder, die ohne Perspektive waren, sind jetzt gut versorgt. Durch die Fürsorge und Liebe der Mitarbeitenden, durch den Schulbesuch, der jetzt möglich ist und durch eine extra für sie eingestellt junge Lehrerin, die nach der Schule bei Lernproblemen hilft und mit den Kindern spielt.
Das ist so ermutigend für die Arbeit im Patenschaftsprogramm und wir danken allen Paten herzlich, dass sie es diesen Kindern ermöglichen. Es trägt wirklich sichtbar Frucht!
Wieder zurück in Nairobi, erleben wir ein sehr engagiertes und fähiges Team von Uwezo. Jeden Tag treffen sie sich, beten miteinander, vereinbaren Coaching mit den angehenden Stipendiaten und lesen gemeinsam in der Bibel.
Joel, unser Sozialarbeiter und Seelsorger, geht oft in die Familien der Kinder und schaut, ob alles gut läuft und hilft, wo er kann.
Sie arbeiten unermüdlich. Die Lebenskosten steigen. Auch die offiziellen Gehälter steigen. Bei Uwezo bisher noch nicht. Dies möchten wir ändern!
Wir danken unseren Spendern von Herzen und freuen uns über jede Spende – insbesondere für die Gehälter unserer Mitarbeitenden bei Uwezo!