Es liegt ein paar Jahre zurück, als wir auf der Insel Lamu, östlich von Kenia ein paar freie Tage verbrachten.
Zu den Höhepunkten dieser Woche gehörte die Fahrt mit einer Dhau, einem jener ursprünglichen Segelboote, wie sie schon seit Jahrhunderten im Indischen Ocean verwendet wurden. Man hatte uns allerdings geraten, nur ein Schiff mit Motor zu buchen, was wir auch taten.
Wir verbrachten einen wunderschönen Tag auf dem Meer und kehrten in der Dämmerung zur Küste zurück. Doch plötzlich hatte unser Kapitän es eilig. Eine Flaute hatte eingesetzt und,- wie sich herausstellte, besaß das Schiff, anders als versprochen, keinen Motor. Wir dümpelten also vor der Küste und es wurde immer dunkler.
Ohne Antrieb waren wir aufgeschmissen, denn der Zugang zum Hafen ging durch einen schmalen, flachen Kanal, in dem es völlig windstill war. Dann geschah folgendes: Der Kapitän sprang ins Wasser, schwamm ans Ufer und zog das schwere Holzschiff mit all seiner Kraft, Meter um Meter durch den Kanal.
An dieses Erlebnis wurde ich erinnert, als ich die Jahreslosung für das Jahr 2024 las: Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe (1. Korinther 16,14).

Kennen wir nicht alle solche „Flauten“, wenn „die Luft raus ist“, wir keine eigene Kraft, keine Motivation mehr finden?
In Bezug auf die Jahreslosung bedeutet das für mich:
Nicht meine eigene Anstrengung, mein Einsatz, meine Kraft, meine Aufopferungsbereitschaft sind Ausschlag gebend, sondern allein die Liebe Jesu, die uns sicher leitet und zum Ziel führt.
So schreibt es auch der Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth.
„Bei allem ist das, was uns antreibt, die Liebe von Christus“ 2 Kor 5,14.
Bild: Jonathan Schöps / undarstellbar.de
Unser Urlaubsabenteuer endete deshalb glimpflich, weil der Kapitän selbst nicht nur das Ruder in der Hand hatte, sondern auch den Antrieb übernahm.

Was heißt das für unserer Arbeit bei TS Care? Angesichts der vielen Krisen und des großen Leids auf der Welt fühlen wir uns oft so ohnmächtig.
Wie kann den vielen Kindern, ohne Schulbildung in den Slums Hoffnung auf ein Leben jenseits der Wellblechhütten gegeben werden? Hunderte unterernährte und kranke Kinder im Mount Elgon Gebirge. Wo sollen wir anfangen?
Dann erinnern wir uns an die Jahreslosung – und fangen bei der Liebe an. All unsere Arbeit basiert auf der Liebe zu den hilfsbedürftigen Menschen. Ihnen soll geholfen werden. Und auf der Liebe zu Gott, der unser Antrieb ist!
So gehen wir Schritt für Schritt.
Bist du dabei?
In diesem Sinne wünschen wir euch ein gesegnetes neues Jahr und dass auch ihr euch von der Liebe leiten lasst!
Utina Hübner und das gesamte TS Care Team
PS: Hier schon mal ein wichtiges Save the Date: Im Frühjahr wird Rosalyn wieder zu Besuch nach Deutschland kommen und von unserer gemeinsamen Arbeit in Kenia berichten. Wir laden herzlich zu einem Begegnungstag am 13.4.2024, von 13.00- 17.00 Uhr in Gunzenhausen ein. Weitere Infos folgen!